top of page
Suche
  • 2020resi

Mayra - Ausbildung in Wirtschaftspsychologie, Marketing oder doch Informatik?

Wir von ambitious.rocks feiern mit diesem Interview eine Premiere. Es ist das erste mit einer Abiturientin.

Ich freue mich sehr, als mich Mayra mit ihrer Mutter an einem Montagabend bei mir Zuhause besucht. In den ersten 2 Minuten unseres Zusammentreffens - Mayra und ich kannten uns vorher nicht - ist klar, der Abend wird interessant und lustig. Sehr schön - so soll es ja auch sein. Wir setzen uns an den Esstisch und los geht es.


Tatsächlich starte ich mit meiner Vorstellung und erzähle Mayra einiges über meinen beruflichen Werdegang. So einiges erstaunt sie, als sie feststellt, dass ich mitnichten von Anfang an im IT-Bereich unterwegs war und dass dieser Bereich riesig ist und sich nicht nur auf das Programmieren beschränkt.



ambitious.rocks: So, jetzt soll es heute aber mehr um Dich gehen, Mayra! Magst Du Dich kurz vorstellen und ein bisschen etwas über Dich erzählen?

Mayra (lacht) und sprudelt los: Klar, Ich heiße Mayra, bin 19 Jahre alt und habe vor ein paar Wochen mein Abitur gemacht. Es ist ein sprachliches Abitur. Meine Leistung- und Prüffächer waren Englisch, Deutsch, Erdkunde, Biologie und Mathe. Und jetzt stehe ich vor der Herausforderung, zu schauen, was ich werden will. Ich könnte mir etwas mit Marketing und Wirtschaftspsychologie vorstellen. Aber so ganz sicher bin ich mir aktuell noch nicht. Aber das ist im kommenden Jahr mein Ziel: Herauszufinden, was ich wirklich will. Dafür mache ich ein einjähriges Praktikum bei einem großen Energiekonzern. Ich werde im Bereich interne Kommunikationsschnittstelle eingesetzt und halte dort die Verbindung zwischen Vertrieb und Vertriebsmanagement. Und ich habe mir vorgenommen, auch in weitere Bereiche reinzuschauen - sofern das möglich ist.

Privat treffe ich mich gerne mit Freund:innen - was in den letzten anderthalb Jahren etwas schwierig war, wegen der Pandemie. Um so mehr geniessen wir das jetzt gerade alle wieder, achten aber auch penibel darauf, dass jeder vorher einen Test gemacht hat. Irgendwie gehört das schon dazu, bevor man irgendwo hingeht. Verrückt! Aber wichtig!


ambitious.rocks: Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abitur!

Mayra: Danke.


ambitious.rocks: Es ist für so viele Schulabgänger:innen schwierig, herauszufinden, wohin es beruflich gehen soll. So richtig scheint man in der Schule noch immer nicht darauf vorbereitet zu werden. Wie sah das bei euch aus? Gab es so etwas wie eine Berufsberatung?

Mayra: Ja, tatsächlich, es gab da eine Frau, die eine Sprechstunde angeboten hat. Ich war auch einmal hin, aber ich hatte bei dem Termin den Eindruck, dass die mir so gar nicht zugehört hat. Sie wollte mir immer und immer wieder ein Studium auf Lehramt andrehen. (Mayra lacht schallend los und erzählt dann warum.) Wir mussten mal ein Pflichtpraktikum machen. Ich bin in einer Grundschule gelandet und habe schnell festgestellt, dass ich da auf keinen Fall hingehöre. Das hat mit den Kindern einfach nicht gepasst. Da haben mir die Praktika beim “Stern” und bei der “Zeit” schon besser gefallen.


ambitious.rocks: Aber vor dem Hintergrund Deiner Erfahrungen in der Grundschule hat die Berufsberaterin Dir dennoch ein Lehramtsstudium angeboten - das ist schon crazy.

Mayra: Ich hatte auch den Eindruck, dass die nicht wirklich wusste, wie der Arbeitsmarkt so insgesamt aktuell aussieht. Sie war meiner Meinung nach zu festgefahren und verhaftet in alte vergangene Ausbildungsmodelle und Berufe allgemein.


ambitious.rocks: Ich kann da nur den Kopf schütteln. Ich glaube, dass es schon eine Herausforderung ist, eine wirklich gute Berufsberatung anzubieten - ohne denjenigen auf Anhieb zu kennen, die man berät. Und wahrscheinlich wäre es auch besser die Schüler:innen ingesamt zu befähigen und zu zeigen, wie sie hier bestenfalls selbst vorgehen sollten. Aber Dir den Beruf der Lehrerin vorzuschlagen, obwohl Du berichtest, dass Dir das Praktikum nicht gefallen hat …. Ohne Worte.

Mayra: Ich glaube auch, dass es gut wäre, wenn man Tools an die Hand bekommt, mit denen man dann wirklich befähigt ist, die richtige Ausbildung, das richtige Studium für sich zu finden.

Ich denke auch Praktika sind toll und wichtig, um zu verstehen, was die einzelnen Berufe so bedeuten und ob sie einem gefallen könnten. Aber man kann ja auch nicht alles ausprobieren und dann weiß ich auch gar nicht, ob man überhaupt alles im Blick hat. Wahrscheinlich nicht, dazu gibt es zu viele Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten.


ambitious.rocks: Ich glaube auch, dass Praktika helfen und bestenfalls kann man vorher schon eingrenzen, in welche Richtung das eigene Interesse geht. Du hast gerade schon erzählt, welche Themenbereiche Dich Interessieren. Da wäre einmal die Wirtschaftspsychologie und der Bereich Marketing. Gleichzeitig versuchst Du das nächste Jahr mit dem Praktikum auch noch zu nutzen, um herauszufinden, wo Deine Interessen im beruflichen Kontext liegen könnten. Unabhängig davon, wo siehst Du selbst Deine persönlichen Stärken?

Mayra (überlegt): Ich habe in den letzten Monaten meiner Schulzeit festgestellt, dass ich gerne eigenständig arbeite. Dabei passt es für mich gut, bis zur Frist mir meine Zeit für das Erledigen der Aufgaben selbst einzuteilen. Und ich fand es gut, von Zuhause zu arbeiten bzw. zu lernen.

Ich glaube weiter, dass ein duales Studium auch gut für mich wäre.


ambitious.rocks: Voll gut, dass Du Dir das schon so bewusst gemacht hast. Jetzt die Frage, die in keinem unserer Interviews fehlen darf. Was ist mit einem Job in der IT und wie sah Dein IT-Unterricht in der Schule aus?

Mayra: Erst einmal vorweg: Ich kann mir grundsätzlich neben Wirtschaftspsychologie und Marketing auch noch andere Themen vorstellen - wie schon gesagt, ich bin da ja noch nicht final festgelegt.

Und IT - ich glaube, das hätte dann mehr in der Schule vermittelt werden müssen. Ich hätte z.B. auch Informatik als Leistungsfach nehmen können. Aber da ich nicht wusste, ob ich es kann und meinen Notendurchschnitt nicht verschlechtern wollte, habe ich es gelassen und als Grundkurs wurde es nicht angeboten.

Mir fällt da noch ein, dass wir in der 6. oder 7. Klasse für ein Halbjahr Informatik hatten. Wir haben gelernt, wie man mit Excel, Word und Powerpoint umgeht. Ich finde, das hat eher weniger mit Informatik zu tun. Genauso wenig, wie Informatik Programmieren bedeutet. Und einige meine Freunde haben sich für Informatik entschieden und erzählen mir, dass es in dem Bereich durchaus lukrative und vor allem interessante Jobs geben kann.

Ich glaube, es wäre gut gewesen, wenn wir über eine längeren Zeit einen verpflichtenden Informatikunterricht gehabt hätten, in dem auch Themen angegangen wären, die auf Jungs und Mädchen zugeschnitten gewesen wären. Das hätte dann auch mein Interesse mehr geweckt.


ambitious.rocks: Na, ist das vielleicht doch noch mal ein Bereich, mit dem Du Dich näher auseinandersetzen solltest? Du findest da bestimmt auch während Deines anstehenden Praktikums Gelegenheit.

Mayra (grinst): Ja, möglicherweise - ich werde berichten.


ambitious.rocks: Liebe Mayra, vielen Dank für das tolle Gespräch, es war ein kurzweiliger Abend mit Dir. Ich freue mich, wenn Du uns irgendwann noch mal erzählst, wie Dein Praktikum so läuft und welche Ausbildung oder welches Studium es dann geworden ist. Bis bald!


S.

73 Ansichten3 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Beitrag: Blog2 Post
bottom of page