Kürzlich habe ich aus Spaß, Neugierde und natürlich im Kontext von amibtious.rocks einen Berufstest gemacht. Das Ergebnis erschütterte mich. Ich, die aktuell im IT-Architekturmanagement unterwegs ist, hätte danach sofort eine Umschulung zur Tanz- und Bewegungspädagogin machen müssen. Ein zweiter Test eines anderen Anbieters beruhigte mich dann ein wenig. Das Ergebnis zeigte, dass IT doch etwas für mich ist und ich mich auch gerne um Nachwuchskräfte kümmern würde. Puh, Glück gehabt. Ich verspürte deutlich eine Erleichterung und überlegte dann aber weiter, warum mich solche Testergebnisse zumindest kurz so irritieren konnten? Wusste ich nicht selbst am Besten, welcher Job zu mir passte? War ich es nicht, auf die ich vertrauen, mich verlassen konnte? Welchen Einfluss durften da fremde Algorithmen nach einem nur 15-minütigem Online-Interview (so lange dauerten jeweils die von mir absolvierten Berufstests) auf meine Zukunft, mein ganzes Leben haben?
Ich musste weiter nachdenken, denn so einfach war es ja dann doch nicht, erinnere ich mich an die Situation zurück, als ich vor der Berufswahl stand. Ich sehe noch den Menschen von der Berufsberatung auf der Bühne der Aula meiner Schule stehen. Er hat sich wirklich Mühe gegeben und uns alle ins Berufsinformationszentrum eingeladen. Aber mehr dann eben auch nicht… Also, eine wirkliche Berufsberatung fand zu meiner Schulzeit nicht statt - ich habe mich eher damit allein gelassen gefühlt und zack fand ich mich in den typischen (Frauen-) Berufsfeldern wieder: Betriebswirtin, Lehrerin, Bankkauffrau, Sachbearbeiterin. Nicht die schlimmsten oder uninteressantesten Berufe, aber aus heutiger Sicht hätte es für mich zumindest einige weitere Ausbildungsmöglichkeiten gegeben, die besser gepasst und mich viel früher und anders in die IT gebracht hätten.
Ich bin bei meiner Internetrecherche zum Thema Berufsberatung über zig Fragebögen und auch über die eine oder anderen Dienstleister:in gestolpert, die einem für viel Geld, wie ich finde (z.B. 1600,- €), die Entscheidung abnehmen wollen, was man beruflich so machen möchte, wie man sein Leben so jobmäßig gestalten möchte. Und weiter habe ich feststellen können, dass Berufsberatung heute noch immer für Schüler:innen eine Herausforderung darstellt. Man wird scheinbar in der Schulzeit zum einen noch immer nicht entsprechend vorbereitet, diese gewichtige Entscheidung selbst gut treffen zu können und zum anderen sagt einem auch keiner, welche Tools oder Berufstests für einen ggf. persönlich hilfreich sein könnten.
Oder?
Ich habe mal versucht darzustellen, wie ich heute schneller zu meinem Job im IT-Anforderungsmanagement (das war mein erster Job im IT-Bereich) finden würde, welche Skills, welche möglichen Ziele mir eben zu Schulzeiten dafür schon bewusst hätten sein können und ich dann diese doch erfolgreich ignoriert habe und vielleicht auch nicht sehen konnte, denn in der IT bin ich ja zunächst nicht gelandet und einen Informatikunterricht in der Schule gab es zu meiner Zeit noch nicht und scheint es flächendeckend ja auch heute noch nicht zu geben.
Wie man an den Bubbles erkennen kann, habe ich gar keine wirklich “speziellen” Fähigkeiten für eine Ausbildung in der IT mitgebracht. Auch war ich kein Mathe- oder Physikgenie. Das Wissen um die Möglichkeiten im Bereich IT und damit das Bewusstsein meines Interesses, meiner bereits vorhandenen Skills fehlten mir einfach. Ich glaube, das wäre heute noch so, müsste ich mich jetzt als Schülerin für einen Beruf entscheiden. Und das ist echt schade.
S.
Was braucht man für einen Job in der IT? Checkt es.😉
Der Weg dahin: https://teech.de/inspiration-days/
A oder B, das ist hier die Frage. Hauptsache man weiß, was man will.😉
Mehr Mut für neue Ideen und Perspektiven.👍
Auch eine tolle Idee. Testen ist immer gut. 😊