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  • 2020resi

IT ist definitiv nichts für mich!

Mein Beitrag richtet sich vor allem an die Mädels da draußen, die meinen sie hätten mit IT nichts am Hut! ;-)


Wie in dem ‘Über uns’ Teil der Website bereits schreibe, habe ich nach der Schule eine Ausbildung im Reisebüro gemacht. Ich bin schon zu der Zeit selbst gern gereist und wollte, dass auch anderen Menschen unvergessliche Momente abseits von ihrem Zuhause verbringen. Mir gefiel die Idee, anderen Menschen durch meine Organisation und Buchung von Flugreisen, Hotelunterkünften und Ausflügen vor Ort einmalige Urlaube zu ermöglichen, die große weite Welt mit meiner Hilfe zu entdecken. Wie so viele junge Mädchen heute noch, habe auch ich keinen einzigen Gedanken an eine Ausbildung im IT-Bereich verschwendet. Ja, ich nutze seit Ewigkeiten ein Smartphone, einen Laptop, verschiedene Softwareprodukte im Büro, aber einen Job in der IT - mich mehr mit der Technik auseinanderzusetzen, wie sie genau funktioniert, was dahinter steckt - nein, das kam mir nie in den Sinn.




Was für mich allerdings auch nie in Frage kam, war Stillstand. Ich wollte mich in meinem Job fachlich und persönlich weiterentwickeln. Und so sammelte ich über die Jahre meine Erfahrungen bei verschiedenen Arbeitgeber:innen, an verschiedenen Orten und blieb der Touristik stets treu. Bis ich in Hamburg bei einem Arbeitgeber intern die Chance hatte mich intern auf eine etwas höher dotierte Stelle zu bewerben. Es war eine Tätigkeit im sogenannten First Level Support, der ersten Anlaufstelle für unsere Kunden bei Problemen mit den Online Tools, die unsere Kunden zum Buchen von Geschäftsreisen nutzten. Unsere internen Produkte kannte ich alle, die verschiedenen Online-Tools der Kund:innen allerdings nicht. Ich bekam den Job, setzte mich mit den verschiedenen Buchungstools auseinander, leitete die Kund:innen durch die IT-Systeme, stellte Fehlermeldungen nach, löste Fehler bzw. setzte mich mit dem jeweiligen Tool-Provider in Verbindung, um gemeinsam mit diesem die diversen Bugs zu lösen. Der Wechsel bedeutete für mich eine neue Möglichkeit, etwas dazu zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Erst war ich ‘die Neue’ im Team, aber mit der Zeit kamen weitere neue Kolleg:innen dazu, die ich mit angelernt habe. Bis ich irgendwann angesprochen wurde, ob ich mir nicht eine andere Abteilung vorstellen könne und so kam ich dann in den 2nd Level/E-Business Bereich. Hier vertiefte ich meine Kenntnisse speziell in einem Online-Tool, mit dem einer unserer größten Kunden arbeitete und für dessen Support wir in unserem Team ausschließlich verantwortlich waren. Ich erstellte Dokumentationsunterlagen, bearbeitete die Anfragen die vom First Level Support nicht gelöst werden konnten, hinterlegte Reiserichtlinien und auch Dateien, auf die in der IT-Anwendung von den Nutzer:innen zugegriffen werden musste, beschäftigte mich mit HTML um damit Warnungen und Pop-ups im Tool einzustellen, setzte Anforderungen vom Travel Management des Kunden um und arbeitete mit unserem Vertrieb zusammen, um diese bei anfallenden Fragen zu unterstützen.


Die Jobs haben mir mit der Zeit immer mehr Spaß gemacht, aber was ich gar nicht verstanden habe, dass ich bereits mitten im IT-Bereich unterwegs war. Vor allem war der First Level Support für mich kein IT-Job. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen mich als IT-lerin zu bezeichnen, denn nach meinem Verständnis befand ich mich selbst gar nicht so tief in der IT-Welt. Ich habe nichts programmiert oder entworfen. Ich identifizierte mich ausschließlich über das Unternehmen selbst, das Geschäftsreisen für große Konzerne organisierte und abrechnete.


Im Sommer 2020 kam Simone mit dem Gedanken ‘ambITious’ zu gründen. Das Ziel, vor allem jungen Frauen aufzuzeigen, welche beruflichen Chancen sie im Bereich IT haben - und welche Möglichkeiten sie sich entgehen lassen, wenn sie sich dem komplett verschließen. “Ich hatte sofort Ideen dazu… .” Und bei der Zusammenarbeit mit Simone wurde mir erst so richtig bewusst, was ich tatsächlich beruflich in den letzten Jahren gemacht hatte. Ich war in der IT unterwegs gewesen und schon lange nicht mehr in meinem gelernten Job als Reiseverkehrskauffrau. Vor allem habe ich die Arbeit gemocht, die ich dann im April 2020 aufgegeben hatte, um etwas Neues zu machen. Nicht, weil mir der Bereich gar nicht gefiel, sondern weil ich doch nochmal ganz andere Interessen verfolgen wollte. (Wo wir wieder bei dem Thema nicht stehen bleiben wollen wären. ;-) )

In dem neuen Bewusstsein sitze ich heute in meiner Freizeit mit Simone an unserem Projekt, habe an einer Landingpage gebastelt, für die ich mich wieder etwas mit HTML beschäftigt habe, lerne und befasse mich mit Google SEO und dem Aufbau der Website, der SSL Verschlüsselung, usw. Ich bin also wieder mittendrin in der IT … für die ich ja meines Erachtens gar nicht gemacht bin, und dass alles auch noch freiwillig. ;-) Simone lacht heute noch darüber und schüttelt nur den Kopf, wenn ich immer mal wieder sage, dass ich ja eigentlich nichts oder nicht so viel mit IT am Hut habe - zumal ich ja eben doch diejenige bin, die die Einrichtung und Gestaltung der Website verantworte.


Es lohnt sich, mal über den Tellerrand zu schauen, Neues auszuprobieren, sich mit Themen auseinanderzusetzen, für die man erst einmal denkt, kenne ich nicht, ist nichts für mich. Bewerten kann ich das dann doch erst, wenn ich es ausprobiert habe. Ich glaube, IT ist nicht nur schwarz oder weiß, ich glaube, nein, habe gelernt, IT ist ganz vielfältig, facettenreich und eben nicht nur ‘nerdig’ und hat auch nicht immer was mit Programmierung zu tun. Und es kann ihn durchaus geben, den Job in der IT, der zu einem passt.


Ich möchte alle, die jetzt oder bald vor der Berufsauswahl stehen, oder über einen neuen Job nachdenken, nur ermutigen, sich die den IT-Bereich genauer anzuschauen. Es gibt so viele spannende Jobs wie IT-Architekt:in, Mediengestalter:in Digital und Print, oder es werden duale Studiengänge wie Informatik - Studienrichtung Cyber Security - angeboten und und und.

Es ist doch großartig, die digitale Zukunft mitzugestalten, hier “Problemstellungen” kreativ lösen zu können, in allen möglichen Branchen zu arbeiten. Es gibt im IT-Bereich spannende Arbeitgeber:innen, Unmengen an Perspektiven und Du bist bei der Arbeit in der Regel zeitlich und örtlich sogar flexibel (was für Mütter, oder die die es noch werden wollten, vielleicht nicht so uninteressant ist). Schaut euch die Möglichkeiten an und überlegt einmal, ob es vielleicht nicht doch einen Job in der IT gibt, der Euch interessiert und zu euren Fähigkeiten passt? Nach meinen persönlichen Erfahrungen gehe ich jedenfalls fest davon aus. :-)


R.



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